Puttgarden
Puttgarden ist ein Dorf mit ca. 500 Einwohnern und befindet sich an der Ostsee, im Norden der Insel Fehmarn. Bereits im 12. Jahrhundert wird Puttgarden urkundlich erwähnt. Puttgarden liegt direkt an der Vogelflugline, im Bundesland Schleswig-Holstein (Deutschland) und gehört als Stadtteil zur Stadt Fehmarn. Der dörfliche Charakter von Puttgarden ist bis heute erhalten geblieben und dass, obwohl der große Fährhafen mit ca. 6,5 Millionen Personenbefördeungen im Jahr, nur ca. 1 Kilometer entfernt liegt. Kaum zu übersehen ist der, am Ortsrand stehende, 115 Meter hohe Fernmeldeturm der Deutschen Telekom AG. Der naheliegende Strand ist vom Dorf-Zentrum ca. 900 Meter entfernt und beginnt gleich hinter dem Deich. Der Strand ist allerdings nur ca. 12 Meter breit und außerdem ist er sehr steinig. In ca. 2 Kilometer Entfernung befindet sich der Badestrand “Grüner Brink”. Dieser Sandstrand ist bis zu 50 Meter breit und eignet sich sehr gut zum Entspannen sowie zum Sonnenbaden. Mit seinem feinem Sand ist er bei Familien mit Kindern sehr beliebt. Am nördlichen Ortsrand von Puttgarden, vor dem Deich, befindet sich ein Camping-Platz. Dieser ist nur ca. 80 Meter vom Strand entfernt.

Puttgarden und der Tourismus
Der Fährhafen von Puttgarden wird nicht nur von Reisenden genutzt, sondern er zieht auch Tagestouristen an. Hier läßt sich das An- und Ablegen der Fährschiffe von einer Fußgängerbrücke gut beobachten. In den Schiffen verschwinden Züge, Autos und Lastwagen. Außerdem kann man eine Kurzreise nach Dänemark als Tagestourist unternehmen. Im Hafen von Puttgarden liegt das Portcenter, ein schwimmendes Kaufhaus mit 7 Stockwerken. Dieses ist bei Skandinaviern sehr beliebt. In dem Dorf Puttgarden findet der Tourist Ruhe und Erholung. Die kilometerlangen Naturstrände laden zum Wandern und Radtouren ein. Die Küste mit seinem naturbelassenem Strand und das Hinterland mit seinen Feldern und Wiesen bieten eine einmalige Naturvielfalt. Die Badestrände mit ihren flach auslaufenden Uferbereichen sind bei Familien sehr beliebt. Für den Wassersportler bietet Puttgarden alle Möglichkeiten z.B. Windsurfen, Kiten, Segel- und Bootstouren. Auch bei Anglern bleiben keine Wünsche offen. Hier fängt man Plattfische und Dorsch. Puttgarden bietet auch Unterkünfte in Ferienwohnung, Hotel und Campingplatz.

Puttgarden und die Vogelfluglinie
Der Name Vogelfluglinie bezieht sich auf die Flugroute der Kraniche und anderer arktischer Wasservögel zwischen Mitteleuropa und Skandinavien. Hier müssen die Vögel nur eine kurze Strecke über das Wasser fliegen. Die Vogelfluglinie ist eine Schiffsverbindung für den internationalen Straßen- und Eisenbahnverkehr zwischen Deutschland und Dänemark. Sie ist die kürzeste Verbindung zwischen Hamburg und Kopenhagen. Das Kernstück der Vogelflug- linie ist die 19 Kilometer lange Fährverbindung zwischen den Häfen Puttgarden auf Fehmarn und Rödby auf Lolland. Die Vogelfluglinie führt über den Fehmarnbelt, eine Meerenge der Ostsee, zwischen der deutschen Insel Fehmarn und der dänischen Insel Lolland. Anlass für die Eröffnung der Vogelfluglinie am 14. Mai 1963 war die Fertigstellung der Fehmarnsundbrücke, einer 963,4 Meter langen Bogenbrücke aus Stahl. Sie überspannt den Fehmarnsund, der die Insel Fehmarn vom Festland trennt.

Puttgarden und sein Fährhafen, Fährbahnhof
Der Fährhafen Puttgarden liegt zwischen dem Ort Puttgarden und Marienleuchte. Es ist eine weitläufige Hafenanlage. Allein der Bahnhof besitzt insgesamt 22 Kilometer Gleise und 145 Weichen. Hier legen die Auto- und Eisenbahnfähren nach Rödby in Dänemark an- und ab. Der Fährverkehr läuft rund um die Uhr, alle 30 Minuten legt eine Fähre ab. Die Fahrzeit, über den Fehmarn-Belt, nach Roedby-Hafen beträgt ca. 45 Minuten. Es fahren zur Zeit 4 moderne Doppel- endfähren über den Fehmarnbelt.
 Die Geschichte des Fährbahnhofes
1961 wurde in Puttgarden ein großer Fährbahnhof gebaut und 1963 zusammen mit der Fehmarnsundbrücke in Betrieb genommen, nachdem die alte Fährverbindung von Deutschland nach Dänemark zwischen Rostock-Warnemünde und Gedser jenseits des eisernen Vorhangs lag und die Ersatzlinie von Großenbrode Kai nach Gedser einen zu umständlichen Laufweg hatte. Der Bahnhof hatte von Beginn an eine große Bedeutung, da ein großer Teil des schienengebundenen Güter- und Personenverkehrs von und nach Skandinavien über Puttgarden verschifft wurde. Hiervon zeugen noch die ausgedehnten heute weitgehend brachliegenden Gleisanlagen. Nach dem Bau der Brücke über den Großen Belt in Dänemark 1998 fahren viele Züge aus wirtschaftlichen Gründen einen Umweg, um die langwierigen Zugtrennungen wegen der begrenzten Gleiskapazität auf den RoRo-Schiffen und die damit verbundenen Rangierarbeiten zu vermeiden. Dies betrifft vor allem den Güterverkehr zum Fährbahnhof Puttgarden, der zunächst teilweise und dann ganz eingestellt wurde. Zeitgleich zur Einstellung des Güterverkehrs wurde im Zeitraum von 1996 bis 1998 der Fährbahnhof durch die Reederei Scandlines grundlegend modernisiert. In Zukunft ist eine feste Verbindung (Brücke oder Tunnel) auf der Vogelfluglinie zwischen Puttgarden und Rödby geplant.
Anreise mit dem Auto
Die Europastraße 47 endet direkt vor dem Kassenhäuschen. Dort bezahlt man wie an einer Mautstation, ohne auszusteigen und fährt in das Schiff.
Anreise mit dem Zug
Der Zug fährt in das Schiff. Man braucht nicht Um- oder Aussteigen.

 







 

Puttgarden und seine Geschichte
Puttgarden hatte bereits im 11. Jahrhundert eine wichtige Bedeutung als Fähranlegestelle. Denn der Pilgerweg der Skandinavier führte über den Fehmarnbelt nach Puttgarden, weiter zum Kloster Cismar bis nach Lübeck. Das Dorfleben bestand hauptsächlich aus Landwirtschaft und Fischfang. Die Fischer besserten ihren Lebensunterhalt mit dem Übersetzen von Pilgern zur dänischen Insel Lolland auf. Die lange Überfahrt der Skandinavischen Pilger wurde durch Sturm und hohe Wellen erschwert. Immer wieder kamen Wallfahrer ums Leben. 1194 gab der dänische König Knud den Auftrag, an den Fährstellen des 19 Kilometer breiten Fehmarnbelts, Dank- und Opferkapellen zu Ehren der heiligen Apostel Peter und Paul zu errichten. 1198 wurde die Felsenkapelle, am Puttgardener Strand, fertiggestellt. Nun konnten die Pilger ihrem Herrgott für eine glücklich überstandene Überfahrt danken. Die Kapelle St. Peter und Paul war das erste Gotteshaus auf der Insel Fehmarn und diente den Bewohnern bis zur Reformation 1542 als Wallfahrtsort. 1644 wurde die Kapelle, bei Kämpfen zwischen Schweden und Dänen, durch schwedische Kanonenschiffe zerstört. Heute erinnert nur noch der Flurname „Kapellenkuhl“ an das Gotteshaus.

 

 

 

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